Wenn Wissenschaft politisch wird

Eine Nobelpreisträgerin, die den Nobelpreis nicht für ihre Forschungsarbeiten sondern für ihren Einsatz für den Frieden erhielt.

Von Lara Render

Eine Person ist immer die Erste – aber eben nicht irgendeine, sondern eine ganz besondere.

Mangari Muta Maathai ist eine Frau, die dazu inspiriert, Rechte einzufordern und nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln. Als erste afrikanische Frau erhielt sie 2004 den Nobelpreis. Anders als die anderen Nobelpreisträgerinnen, die ich euch vorgestellt habe, erhielt sie den Preis jedoch nicht für ihre Forschungsarbeit, sondern für ihren Einsatz für Frieden. Als Professorin, Mitglied des kenianischen Parlaments und Aktivistin, zeigt sie, wie Wissenschaft durchaus auch politisch sein kann und dass eine naturwissenschaftliche Ausbildung auch zu Tätigkeiten in sozialen Bereichen führen kann.

Eine junge Frau, die weiß, was sie will.

Nachdem Mangari Muta Maathai  erfolgreich die Grund- und weiterführende Schule in Kenia absolviert hatte, erhielt sie ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in den USA. Dort begann sie Biologie im Hauptfach und Deutsch und Chemie im Nebenfach zu studieren. Nachdem sie erfolgreich ihr Bachelorstudium absolviert hatte, erwarb sie einen Master in Biologie an einer anderen Universität in den USA. Anschließend kehrte sie nach Kenia zurück, wo sie im Rahmen einer Tätigkeit an der Universität Nairobi einen Doktortitel erwarb. Damit wurde sie zur ersten Frau in Zentral- und Ostafrika, die einen Doktortitel erhielt. Im Anschluss an ihre Forschung im Rahmen der Doktorarbeit, wurde Mangari dann auch die erste weibliche Professorin an der Universität Nairobi.

Wenn Wissenschaft politisch wird

Als Mangari Muta Maathai als Professorin an der Universität arbeitete, waren die Arbeitsbedingungen für Männer und Frauen sehr verschieden. Dies störte sie und sie begann dafür zu werben, dass Frauen und Männer die gleichen Leistungen für ihre Arbeit erhalten. Zeitgleich begann sie sich in zivilgesellschaftlichen Organisationen außerhalb der Universität zu engagieren. Zu den Organisationen, in denen sie aktiv war,  gehören das Rote Kreuz sowie Gruppen, die sich mit der Umwelt und Themen der Nachhaltigkeit befassen. Durch ihr Engagement kam Mangari zu dem Schluss, dass die meisten gesellschaftlichen Probleme Kenias ihren Ursprung in der Zerstörung der Umwelt haben.

Green Belt Movement

1977 gründete Mangari Muta Maathai das „Green Belt Movement“. Hierfür sowie für ihren weiteren Einsatz im Rahmen der Bewegung, erhielt sie 2004 den Friedensnobelpreis.

Das Green Belt Movement ist eine internationale Nichtregierungsorganisation, die sich sowohl für die Umwelt, wie auch für die Rechte von Menschen als Teil einer Gemeinschaft einsetzt.
Die Bewegung begann 1977 mit dem Pflanzen von Bäumen und seither wurden im Rahmen des Green Belt Movements über 30 Millionen Bäume gepflanzt.
Nach mehreren erfolgreichen Baumpflanzaktionen erweiterte das Green Belt Movement seine Aktivitäten und kombinierte die Förderung von Frauen mit dem Schutz der Umwelt, indem es Frauen durch eine Ausbildung in relevanten Bereichen, wie beispielsweise der Forstwirtschaft, förderte.

Der Leberwurstbaum ist einer der am häufigsten vom Green Belt Movement gepflanzten Bäume

Mangari Muta Maathai gehört für mich zu einer der Frauen, von denen man viel zu selten hört. Sie zeigt, wie man durch Handeln die Welt verändern kann. Wenn du Lust hast, mehr über Frauen zu erfahren, die unsere Welt verändert haben, von denen du wahrscheinlich aber noch nie gehört hast, dann schau doch mal hier:

Beitragsbild von John Mathew Smith & www.celebrity-photos.com / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)
Bild Leberwurstbaum von Wernfried, gemeinfrei

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