Die Poesie des Unendlichen

Weil Reisen physisch im Moment schwer möglich ist, möchte ich zu einer Reise in das Indien des 19.Jahrhunderts und zu einer Reise in das Leben eines brillanten Mathematikers einladen. Der Film „Poesie des Unendlichen“ bietet einen Einblick in das Leben von Srinivasa Ramanujan, der 1887 in einem Dorf in Tamil Nadu, einem südlichen Bundestaates Indiens, geboren wurde.

Von Lara Render

Eigensinn und Genie

In dem knapp zweistündigen Film, der 2015 verfilmt wurde und 2016 in die Kinos kam, geht es um die Biografie des indischen Mathematikers Sirnivasa Ramanujan. Der geniale Mathematiker klärte, ohne je eine formale universitäre Ausbildung abgeschlossen zu haben, zuvor ungelöste mathematische Probleme. In der Schule erbrachte er außergewöhnliche Leistungen, vor allem in Mathematik. Da er an der Universität beschloss, nur Fragen, die ihm interessant erschienen, nachzugehen und ausschließlich diese zu beantworten, musste er die Universität schließlich ohne Abschluss verlassen.

Hierdurch wurde Sirnivasa Begeisterung für Mathematik jedoch keinesfalls gemindert. Sirnivasa lebte zunächst in extremer Armut, forschte aber weiter und leistete grundlegende Beiträge in verschiedenen Bereichen der Mathematik. Die Bedeutung seiner Arbeit wurde zum ersten Mal 1913 von einem britischen Mathematiker an der Universität Cambridge in einem Briefaustausch mit Sirnivasa erkannt. Im Jahr 1914 wurde Sirnivasa nach Cambridge eingeladen und unternahm die lange Reise in eine Welt, die ihm in vielen Aspekten sehr fremd war.

Wissenschaft oder Gott? – Wissenschaft und Gott!

Was mir persönlich an dem Film „Poesie des Unendlichen“ am besten gefällt, ist der Diskurs dazu, ob Wissenschaft und Religion sich gegenseitig ausschließen oder einander ergänzen können.

Das ist ein Bild des indischen Mathematikers Srinivasa Ramanujan, gemacht vor 1920, Public Domain in Wikimedia Commons; source creofire.com
Foto veröffentlicht von Gayatri Malhotra am 7. Jänner 2019 auf Unsplash; https://unsplash.com/photos/4wF66_KWJxA

Sirnivasa gelang es, Behauptungen aufzustellen, von denen heute fast alle durch mathematische Beweise als richtig nachgewiesen werden konnten, ohne diese selbst beweisen zu können. Im Film wird Göttlichkeit als die Quelle seiner Erkenntnisse dargestellt. Der Film zeigt in meinen Augen sehr gelungen, dass Glaube und Wissenschaft sich nicht ausschließen müssen, sondern, im Gegenteil, eine Bereicherung füreinander sein können.

Falls du Lust hast, mal in den Film hineinzuschnuppern, schau dir doch den Trailer an!

Titelbild:

Foto veröffentlicht von Reuben Teo am auf Unsplash; https://unsplash.com/photos/Hba7In7vnoM

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